Der Begriff "Lernende Region" ist aus der Debatte um Lebenslanges Lernen nicht mehr wegzudenken. Sie stellt ein zentrales Element einer europäischen Politik Lebenslangen Lernens dar. Sie bezeichnet den Ort, an dem Lebenslanges Lernen umgesetzt wird. Die Europäische Kommission definiert sie als ' eine Stadt oder Region, welche die zentrale Rolle des Lernens in Bezug auf die Entwicklung von Wohlstand, Stabilität und persönlicher Entfaltung, anerkennt, und alle ihre Ressourcen auf kreative Weise einsetzt, um das Humankapital in einer Region oder Stadt zu entwickeln. 'Zu diesen Ressourcen gehören sowohl Menschen und Organisationen - Berufsbildungseinrichtungen, Hochschulen, KMU, lokale Behörden, Schulen und Erwachsenenbildungseinrichtungen, sowie alle verantwortlichen Akteure in einer lernenden Region.

Im Rahmen der PENR3L Limerick Erklärung wurden wirtschaftliche, soziale und ökologische Indikatoren entwickelt, mit denen Lernende Städte und Regionen klassifiziert und unterschieden werden können. In Deutschland wurden mehr als 75 Lernende Regionen gegründet, in Grossbritannien und Finnland entstanden mehr als 100 Lernende Städte. Die Europäische Kommission hat in der Vergangenheit eine ganze Reihe von Projekten und Programmen zur Entwicklung „Lernender Regionen" unterstützt. Zu nennen sind hier vor allem das R3L Programm, TELS, Lilliput, INDICATORS, pallace, LILARA, PENR3L und andere. Darüber hinaus sind auch ausserhalb Europas Lernende Städte und Regionen entstanden, in China, Südkorea, Australien und in anderen Kontinenten. Im Rahmen dieser Initiativen wurden unterschiedlichste „Produkte" entwickelt: Datensätze und -banken, Instrumente, Indikatoren, Berichte, Videos, Projekte, Empfehlungen, Pläne, Strategien und Lern-Materialien, die zusammenzuführen gilt.

Die Lernenden Regionen Europas haben sich in vielfältiger Weise entwickelt; aktuelle Untersuchungen zeigen aber auch, dass vielerorts das Wissen und know-how fehlt, eine Lernende Region aufzubauen. In vielen Fällen ist das Konzept noch völlig unbekannt. Mit EUROlocal führt die Universität Glasgow derzeit ein Projekt durch, das darauf zielt, in Projekten und Initiativen entwickelte „Produkte" zu identifzieren, sammeln, zusammenzuführen und in einer gemeinsamen Datenbank verfügbar zu machen. Darüber hinaus sollen die Akteure der „Lernenden Region" in Europa im Rahmen der EUROlocal-Plattform vernetzt werden.

Die Projektpartner haben die Aufgabe, die für / mit Lernenden Regionen entwickelten Instrumente zu erproben, Good Practice zu identifizieren, Lernmaterialien zu entwickeln und zu verbreiten. Allgemeines Ziel ist es, Städte und Regionen in Europa darin zu unterstützen, eine Lernende Region zu werden – und damit eine wichtige Grundlage für wirtschaftliche Prosperität und sozialen Zusammenhalt zu schaffen

R3L+ repräsentiert einen Verbund von Wissenschaftlern, Experten und Bildungspraktikern aus 8 europäischen Ländern. Das Projekt wurde im Rahmen des Europäischen Programms für Lebenslanges Lernen durchgeführt und durch die Europäische Union finanziell unterstützt. Beteiligt waren folgende Organisationen:

  • PASCAL International Observatory, Großbritannien
  • pw praxis und wissenschaft Ingolstadt
  • Universität Glasgow, Schottland
  • Universus - CSEI, Italien
  • Schweizerischer Verband für Weiterbildung
  • University of Pécs, Faculty of Adult Education and HRD, Ungarn
  • Lernende Regionen Deutschland e.V.