Steigende Ansprüche der Nutzer sozialer Dienste, eine zunehmende Effizienzorientierung der öffentlichen Hand, das Auftreten marktorientierter Anbieter sozialer Dienste sowie der demographische und gesellschaftliche Wandel stellen soziale Einrichtungen zunehmend vor neue Herausforderungen. Viele soziale Einrichtungen haben, um sich auf diesen Wandel einzustellen, begonnen, Qualitäts- und Personalmanagementsysteme sowie ein entsprechendes Weiterbildungsangebot für ihre Mitarbeiter/-innen zu entwickeln.
Im Rahmen des Projektes „MAFF" (Making Social Agencies Fit For the Future) wurden beispielhafte berufliche Fort- und Weiterbildungsstrategien aus 6 europäischen Ländern identifiziert, dokumentiert und miteinander verglichen. Zu diesem Zwecke wurde von den Entwicklungspartnern eine Methode entwickelt, die sozialen Einrichtungen dabei helfen soll, das eigene Weiterbildungsprogramm mit dem anderer europäischer Einrichtungen zu vergleichen und „best practices" zu ermitteln. Diese Ergebnisse wurden dann von den Entwicklungs- und Praxispartnern gemeinsam hinsichtlich beispielhafter und übertragbarer Lösungen diskutiert. Ziel war hierbei, positive Ansätze aus den Mitgliedsländern zu bündeln und für die Entwicklung eines europäischen Curriculums fruchtbar zu machen.
Entsprechend wurde in einem nächsten Schritt im Dialog zwischen Wissenschaftlern und Praktikern modellhaft ein Bezugsrahmen für ein europäisches Curriculum skizziert. Das Curriculum umfasst dabei folgende Lehrinhalte: •Managementkompetenzen, die zur Gestaltung des organisatorischen Wandels in sozialen Einrichtungen benötigt werden.
Kompetenzen zum Aufbau neuer Angebotsstrukturen in sozialen Einrichtungen.Fähigkeit, die Qualität der Einrichtung selbständig zu messen und zu bewerten.Kompetenz zur Initialisierung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses zur Weiterentwicklung der Einrichtungsqualität.
Aus dem gesamten Curriculum wurden anschliessend zentrale Themenbereiche ausgewählt, zu konkreten Lehrmodulen ausgearbeitet und auszugsweise in eine Multimedia CD-ROM sowie Internet-Materialien umgesetzt.
MAFF repräsentiert einen Verbund von Wissenschaftlern, Experten und Bildungspraktikern aus 7 europäischen Ländern. Das Projekt wurde im Rahmen des Europäischen Berufsbildungsprogramms Leonardo da Vinci durchgeführt und durch die Europäische Union finanziell unterstützt. Beteiligt waren folgende Organisationen:
- Der Paritaetische Landesverband Bayern
- pw praxis und wissenschaft, Ingolstadt
- CRED Centre for Research and Education Development, Großbritannien
- Institute of Educational Sciences Bucharest, Rumänien
- Knownet, Großbritannien
- Institut Social Universite Catholique Lille, Frankeich
- Buergerhilfe Ingolstadt, Deutschland
- Les petits freres des pauvres, Frankreich
- Vzajemne Souziti Life Together Ostrava, Tschechien
- Christ Church University College Canterbury, Großbritannien
- University Ostrava, Tschechien
- Fundacio Pere Tarres Catalunya, Spanien
- University Kuopio, Finnland
- Progetto Sud Lamezia, Italien
- CBA Cooperative Beschuetzende Arbeitsstaetten, Deutschland