Berufsbildungsprozesse sind zunehmend in strategische und netzwerkförmige Zusammenhänge eingebunden: Lernortkooperationen, regionale Bildungsstrategien des Lebenslangen Lernens, sektorale Strategien z.B. der Benachteiligtenförderung oder sektorübergreifende Ausbildungskooperationen zwischen Schule und Wirtschaft. Eine besondere Herausforderung besteht dabei in der Entwicklung einer gemeinsamen Qualitätskultur, die von allen Akteuren des Netzwerks mitgetragen und aktiv gefördert wird. Erfahrungen auf europäischer Ebene zeigen, daß sich insbesondere Evaluation als Strategie der Qualitätssicherung für Netzwerke der beruflichen Bildung eignet.
Im Innovationstransfer-Projekt VETWORKS haben Partner aus 7 europäischen Ländern zusammengearbeitet. Ziel des Projekts war es, das im Vorgängerprojekt EVAL IV entwickelte Evaluationsinstrument SPEAK zu verbreiten bzw. im Rahmen beruflicher Bildungsnetzwerke einzusetzen. In jedem Teilnehmerland wurden hierzu sog. Design-workshops durchgeführt, in deren Rahmen das Selbst-Evaluationsinstrument entsprechend den spezifischen Erfordernissen der Bildungsnetzwerke angepasst wurde. Darüber hinaus wurde das Instrument im Verlauf des Projektes aber auch weitentwickelt, und mit Hinblick auf den Europäischen Bezugsrahmens für Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung angepasst. Das Projekt wurde von der Universität für Wirtschaftswissenschaften, Krakau koordiniert.
Das im Projekt weiterentwickelte Software-System SPEAK unterstützt Netzwerke, Organisationen und Projekte dabei, organisatorische Prozesse sichtbar und verständlich zu machen. Darüber hinaus können Organisationen mithilfe von SPEAK die eigenen Leistungen und Entwicklungspotenziale besser beurteilen und effizienter entwickeln. Zuletzt kann mit SPEAK das erforderliche Wissen zur Planung und Steuerung von komplexen Aufgaben geschaffen werden. Die beiden wesentlichen Elemente des SPEAK Ansatz sind dabei das SPEAK-Instrument und der SPEAK Prozess.
VETWORKS repräsentiert einen Verbund von Wissenschaftlern, Experten und Bildungspraktikern aus 7 europäischen Ländern. Das Projekt wurde im Rahmen des Europäischen Berufsbildungsprogramms Leonardo da Vinci durchgeführt und durch die Europäische Union finanziell unterstützt. Beteiligt waren folgende Organisationen:
- Wirtschafts-Universität Krakau, Polen
- pw praxis und wissenschaft Ingolstadt
- Chance B, Österreich
- INVESLAN Bilbao, Spanien
- IDEC Athen, Griechenland
- Stadt & Universität Pecs, Ungarn
- Nexus Dublin, Irland